Deutsche Bundesregierung schafft neuen „grauen Kapitalmarkt“ mit Immobiliencrowdfunding

Sind die Mitglieder des Finanzausschusses des Deutschen Bundestages sich darüber bewusst, dass Sie dadurch einen neuen „grauen Kapitalmarkt“ lizensiert haben?

Dieser Meinung sind wir ganz klar, denn das Risiko bei all diesen im Immobiliencrowdfunding angebotenen Projekten ist natürlich immer der Totalverlust für die Anleger, und zwar o h n e „wenn und aber“. Man hat hier ganz klar das geschaffen, was man eigentlich regulieren wollte (sogar abschaffen wollte), den grauen Kapitalmarkt. Dafür gibt es dann jetzt sogar eine gesetzliche Duldung, unvorstellbar? Nein, bei unserer Politik offenbar leider nicht. Das „dreisteste Stück“ lieferte aber aus unserer sicherlich subjektiven Sicht, der Bundesverband Crowdfunding eV. Dieser Verband hat sich über seinen Vorsitzenden so vehement für die Beibehaltung des Crowdfundings für Immobilien eingesetzt, dass wir das erst gar nicht verstanden haben, bis wir dann einen interessanten Hinweis bekommen haben, dass der Vorsitzende des Verbandes Jamal al Mallouki, selber das Konzept für eine Immobiliencrowdfundingseite zu dem Zeitpunkt „in der Tasche hatte“, als die Diskussionen in Berlin mit dem Finanzausschuss des Deutschen Bundestages zu diesem Thema geführt wurden.

Hätte man dieses Thema reguliert, dann hätte Jamal al Mallouki möglicherweise „Geld in den Sand gesetzt“. Jamal al Mallouki kannten wir in der Vergangenheit als federführend beim Internetportal „Leih deiner Umwelt Geld“ und wir kannten ihn als aufmerksamen Streiter für die Anleger, wenn mit den Investments, die er angeboten hat über seine Plattform, etwas nicht in Ordnung sein könnte. Da hat er sofort gehandelt.

Nun aber hat er sich „scheinbar“ komplett gedreht, denn das Verlustrisiko der Anleger ist hier bei 100%. Viel schlimmer aus unserer Sicht ist aber, dass auch Herr Mallouki sich ausrechnen kann, dass kein Anleger, der über Immobiliencrowdfunding sein Geld investiert, wenn etwas schiefgeht, dann zu einem Rechtsanwalt rennen wird, denn die Kosten dafür wären oft ein Vielfaches dessen, was er investiert hat. Wer macht das schon? Vermutlich keiner der Anleger. Das Unfassbare für uns ist, dass das alles noch mit staatlicher Duldung abläuft und Plattformbetreiber wie Zinsland, EXPORO, Zinsbaustein, Bergfürst, Grundag usw. lachen sich darüber kaputt.

Nachdem wir seit Monaten so vehement gegen das Immobiliencrowdfunding schießen, versuchen einige Plattformen nun Angebote auf den Markt zu bringen, bei denen der Anleger „angeblich eine Grundbuchsicherheit“ hat. Mit Verlaub, das ist reine Anlegerverarsche, denn die meisten dieser Angebote sind Sicherheiten in der zweiten Rangstelle des Grundbuches, und jetzt dürfen Sie bitte einmal raten, wer die bessere Sicherheit an der ersten Rangstelle hat, natürlich die Bank. Im Falle einer Verwertung einer solchen Immobilie, in die das Crowdgeld investiert wurde, müssen die Anleger ganz klar um ihr Geld bangen, mehr als die Bank.

Nochmals angemerkt, viele der Investoren, die hier Geld suchen, „sind finanziell schwach auf der Brust“ und holen sich hier über Immobiliencrowdfunding Kapital, dass sie bei der Bank nicht bekommen würden. Der dumme Anleger gibt es ja und ist irgendwann derjenige, der in die Röhre schaut. Auch ganz klar angemerkt: Es wird viele dieser Projekte geben, bei denen die Anleger ihr Geld zurückbekommen werden, aber auch wiederum andere, die schiefgehen werden.

Ich selber war über 20 Jahre im Immobilienbereich tätig und wir haben kein Immobilienprojekt begonnen, bevor das nicht komplett durchfinanziert war. Irgendwie leuchten manche Immobiliencrowdfundingprojekte mir absolut nicht ein, völlig SINNLOS sind die Summen oft in Bezug auf das gesamte Projektvolumina.

 

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